Dies ist ein Teil vom Elektronik-Adventskalender

10. Dezember: Tonbereich

Der Oszillator vom 4046 ist vielseitig steuerbar. Mit einem zweiten Widerstand an PIN 12 kann ein Ton-Bereich programmiert werden. Aber die entscheidende Steuerung ist die Spannung an PIN 9.

Setz heute einen der langen Schaltdrähte (von Tag 3) ein. Damit kann PIN 9 mal mit (+) oder mit (-) verbunden werden. Dies testet die obere und untere Grenze des Tonbereiches. Verbinde ihn auch mal mit PIN 14 "SIGNAL_IN". Der Verstärker dort pendelt nämlich den PIN 14 auf ein mittleres Spannungsniveau ein als Arbeitspunkt für den Verstärker. Dieses Niveau ist hier für die Steuerung des Oszillators nutzbar.

Der Oszillator ist also über eine Spannung steuerbar. Darum heisst er im Englischen "voltage controlled oscillator", kurz VCO.

Du kannst den langen Schaltdraht auch nur mit PIN 9 verbinden und ihn ansonsten als Antenne frei stehen lassen. Nimm das Steckbrett in die Hand und lauf damit herum. Der Ton sollte sich wild verändern, insbesondere wenn Du auf Teppich läufst. Der PIN reagiert hier auf statische elektrische Felder.

In der Nähe von Lichtschaltern oder LED-Glühbirnen wird der Ton besonders wild. Hier schlägt das Netzbrummen zu. Merk Dir mal bitte, wo Du besonders viel Netzbrummen findest. Das brauchen wir kurz vor Heiligabend nochmal.

Übrigens

Sicherlich kennst Du das: Du ziehst Dir einen Pullover über den Kopf, und es blitzt. Elektrostatische Aufladungen sind allgegenwärtig, die kannst Du nur schwer vermeiden. Sie können einige Tausend Volt erreichen und sich doch nicht gefährlich. Die Ladungsmengen sind sehr klein, und somit fließt bei Deinen Pullover-Blitzen nur ein minimaler Strom.

Mit dem IC 4046 kannst Du die elektrostatischen Felder sehr gut aufspüren, siehe schon Tag 3. Aber der IC kann durch die hohen Spannungen auch Schaden nehmen. Er hat intern zwar Schutzschaltungen, aber es ist immer eine gute Idee, wenn Du Dich an einen grossen metallischen Gegenstand (z.B. Heizkörper) entlädst, bevor Du mit dem Adventskalender bastelst.